Nachruf auf Brigitte (Gitti) Glinz
Das Leben endet, die Liebe nie" © Christina Lugner
Vor meiner Scheidung (von der ich nur durch Zufall erfahren habe) lernte ich, während der Schulzeit meiner Töchter, mehrere Lehrerinnen kennen. Nach meiner
Scheidung wollte es eine davon (wieder eine Geschiedene) mit mir versuchen. Wieder habe ich, im Gegensatz zu ihr, zu wenig Liebe aufgebracht. Sie liebte mich zwanzig Jahre, wir haben gemeinsam sehr viel erlebt, (an die 100 Urlaube in alle Welt - von Spitzbergen über Island, über England bis Südafrika und von Amerika über Malta bis in die Mongolei und dem Himalaya).
Durch meine Polyneuropathie in den Füßen war es für mich meist sehr anstrengend,
aber sie war mir immer eine sehr große Hilfe. Danke Gitti !!
Bis
dann die Enkelkinder kamen und damit Probleme für meine Frau (ich bezeichne sie
nach wie vor als solche). Mit ihrem Enkelsohn war sie seine ersten 4
Lebensjahre auf Wolke 7. Die nächsten 4 Jahre waren der reinste Horror für sie.
Sie durfte ihren Enkelsohn nicht mehr sehen. Ihre Tochter wollte es so. Sie
wurde nicht als Oma gebraucht, nahm aber auch das (für ihre Enkelkinder) hin.
Die
Beziehung zu ihren Kindern und somit auch zu ihren Enkelkindern sollte sich nie
mehr einspielen, obwohl sie sich sehr (vielleicht zu sehr) bemühte ihren
Enkelkindern eine Oma zu sein. Trotz „Erlebnis-Urlauben“ und Theater-Abo, Reit-
und Tauchstunden, usw. - vergebliche Mühe.
Ich
nenne so etwas „aktive Sterbehilfe“ oder „Beihilfe zum Selbstmord“, weil sie da
Trost im Alkohol suchte. Sie begann mit Trinken und exzessiv zu rauchen.
Dadurch schnarchte sie oft sehr stark. Ich half ihr, solange es möglich war.
Ich konnte bald auch nicht mehr. Ich bezog ein eigenes Zimmer in ihrem Haus.
Seither hatten wir getrennte Schlafzimmer.
Ich
glaube ihre schönsten Zeiten waren ihre Berufsjahre und unsere Urlaube. Daran
hatte sie Freude und trank dann auch sehr wenig Alkohol (im Dienst trank sie absolut
nicht).